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1. Geschichte des Mittelalters - S. 207

1872 - Münster : Coppenrath
207 Die Blthe der Hansa hat ungefhr dreihundert Jahre ge-whrt. Im fnfzehnten Jahrhundert verfiel sie nach und nach, weil zu der Zeit fr ffentliche Sicherheit und Ordnung krftiger von den Fürsten gesorgt wurde. Es trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde, und endlich blieben nur Hamburg, Lbeck und Bremen, die noch im Jahre 1630 ihren Bund erneuerten und bis in die neuesten Zeiten hinauf den Namen Hansestdte fhrten. Andere Vereine. Nicht lange nach Errichtung der deutschen Hansa entstanden noch andere solche Stdtevereine, hnlich dem lombardischen Bunde in Italien. Auch ihr Zweck war Schutz der Freiheit, der Selbstndigkeit und des Handels. So errichteten im Jahre 1254 siebenzig Städte im sdlichen Deutschland den rheinischen Bund. Nachher entstand der schwbische Stdtebund, der gleichfalls sehr mchtig war. Von dem Glnze der deutschen Städte in damaliger Zeit zeugt auch ihre groe Bevlkerung. Im vierzehnten Jahrhundert stellte Aachen 19,826 waffenfhige Männer, Straburg 20,000, und der Rath zu Lbeck bewaffnete bei einem Aufstande der Brgerschaft allein 5000 Kaufleute. Die Stadt Nrnberg war damals so reich und schn, da dort ein mittel-miger Brger besser wohnte, als in Schottland ein König ^ die Stadt Danzig so mchtig, da ihr Brgermeister selbst dem König Christoph von Dnemark den Krieg erklrte; das ge-werdthtige Augsburg so blhend, da es fr die reichste Stadt der ganzen Welt galt. In Brgge herrschte ein solcher Auf-wand, da die Knigin von Frankreich, als sie hier (1301) den Glanz und die Pracht der Brgerfrauen sah, vor Verwun-derung ausrief: Ich glaubte, allein Knigin zu sein, und er-blicke hier wohl sechshundert!" Mit der frheren Armuth schwand aber auch immer mehr die alte Nchternheit und Einfachheit der Sitten, und an ihre Stelle trat prunkender Aufwand, besonders bei ffentlichen Festen und Gelagen. Wir haben noch eine Menge Verordnungen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 204

1872 - Münster : Coppenrath
204 hufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzglich Lbeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbedeutendes Stdtchen auf der schwedischen Insel Gothland ist, wohnten damals zwlftausend Kaufleute. Vorzglich berhmt wurde diese Stadt durch bat Water-Recht, bat be Kooblbe und be chipers gemaket Hebben to Wisby." Auch mit dem russischen Nowgorob wrbe eine hchst ergiebige Verbindung angeknpft, und auf den Wegen des Hanbels zugleich auch das Christenthum in ferne Heiben-lnber gebracht. In den Niederlanden blhete der Handel am meisten zu Brgge, Brssel und Antwerpen. In Antwer-pen insbesondere schwang er sich zu einer fast unglaublichen Hhe empor. In dem Hafen desselben sah man oft der zwlf-hundert Schiffe. Kein Tag verging, an dem nicht fnfhunbert Schiffe ein- und ausliefen; an den Markttagen stieg biefe Anzahl auf acht- bis neunhunbert. Tglich fuhren in der Regel zweihunbert Kutschen bnrch die Thorc der Stadt. lieber zweitausend Frachtwagen und zehntausend Bauernkarren kamen wchentlich nach Frankreich, Deutschland und Lothringen. Der Reichthum, welcher auf biefe Art in die Stbte flo, erhhete der Brger Selbstgefhl und weckte bei ihnen das Streben nach immer grerer Freiheit und Selbstndigkeit. Die Schwche der damaligen Fürsten begnstigte ein solches Streben. Die lombardischen Städte gingen allen brigen mit ihrem Beispiele voran. Sie machten sich los vom Kaiser und Reich und bildeten eben so viele Freistaaten. Solche waren Mailanb, Pavia, Tortona, Asti und mehre anbere. In Deutsch-laub gab ebenfalls der Reichthum der Brger die Mittel her, mit welchen sie sich bei ihren Fürsten, die sich oft in groer Gelbverlegenheit befanben, Freiheit und Unabhngigkeit erkauften. Eine solche Stadt erkannte alsbann nur den Kaiser als ihren Oberherrn an und hie freie Reichstabt. Die Kaiser begnstigten die Städte ganz vorzglich, um an ihren Einwohnern eine desto festere Sttze gegen den unruhigen und

3. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1872 - Münster : Coppenrath
206 ihrer eigenen Gewerbthtigkeit, sondern auch mit denen fremder Lnder allsgedehnten Handel trieben. Die Hansa. Das Haupthinderni des freien Verkehrs der Städte unter einander war aber noch immer die Unsicher-heit aller Flsse und Wege. Ueberall lauerten Raubritter den Kaufleuten auf, berfielen und plnderten ihre reich bc> ladenen Wagen und Schiffe. Nur mit stark bewaffneter Hand konnte man sich gegen ihre Rubereien schtzen. Darum ver-einten sich im Jahre 1241 die beiden reichen Städte Lbeck und Hamburg und beschlossen, auf gemeinschaftliche Kosten eine hv waffnete Mannschaft zu unterhalten, welche die Wagen und Schiffe begleiten und beschtzen sollte. Andere Handelstdte sanden die Einrichtung so vernnftig, da sie sich gern diesem Bunde anschlssen. Braunschweig war die erste, welche beitrat; dann folgten Rostock, Wismar, Stralsund und viele andere, so da der Bund znr Zeit seiner grten Strke aus fnf und achtzig Stdten bestand. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Stdtebund den Namen Hansa an, von dem altdeutschen Worte Hans", welches Geselle heit, so da hiernach Hansa so viel bedeutet als Gesellschaft oder Bund. Das Haupt dieses groeu Bundes war Lbeck; hier wurden auch die Bundesver-sammlnngen gehalten. Der Bund war in vier groe Quar-tiere getheilt, deren Hauptstdte Lbeck, Branuschweig, Kln und Danzig waren. Selbst auswrtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handelstdte und rumten ihnen bequeme Waarenniederlagen (Stapelpltze) ein. In Rußland hatten sie Nowgorod, in England London, in Norwegen Ber-gen und in Flandern Brgge. Durch eine so umfassende Ver-bindnng wuchs das Ansehen und die Macht der Hansa in solcher Gre heran, da sie es selbst mit mchtigen Knigen aufnehmen konnte. So verlor der schwedische König Magnus durch sie seine Krone. Im Jahre 1421 rstete sie eine Flotte von zweihundert acht und vierzig Schiffen mit zwlstansend Streitern gegen Kopenhagen aus. i

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 26

1861 - Münster : Coppenrath
26 mit der Zeit alle Macht und Kraft der einzelnen Völkerschaften um die Krone, als ihren einzigen Mittelpunkt, vereiniget; in Deutschland aber geschah seit der Negierung der fränkischen Kaiser, welche sich ihrer Macht zu unklug bedienten, gerade das Gegentheil. Die Glieder sonderten sich von Zeit zu Zeit mehr von ihrem Haupte ab, und der erste Fürst der Christen- heit wurde einer der allerschwächsten. Jeder Kreis sorgte nur für sich und nahm wenig Rücksicht auf das Ganze. Die einzelnen Glieder eines Kreises waren in ewigen Streitig- keiten über Grenzen, Rangordnung und den sie betreffenden Beitrag zur Reichshülfe. Daher konnte auch nichts Bedeuten- des unternommen werden, obschon die Gefahr an den Grenzen, besonders von Seiten der Türken, so groß war. Kein christ- licher Staat hätte sich an Hoheit und Macht dem deutschen gleichstellen können, hätten die einzelnen Kreise, wie billig, fest an Kaiser und Reich gehalten. Ein anderes großes Verdienst um Deutschland erwarb sich Maximilian durch die Einführung des Postwescns. Früher hatte man nur reitende Boten von einer Handelstadt zur anderen, auch Landkutschen, welche Reisende und Gepäck aufnahmen. Sollten aber Briefe an Orte gelangen, die nicht an der Straße lagen, oder waren sie für das Ausland be- stimmt, so mußte man eine Gelegenheit dahin abwarten oder einen eigenen Voten abschicken. Jenes war aber sehr um- ständlich und unsicher, dieses sehr kostspielig. Höchst erfreulich mußte deshalb für alle, insbesondere aber für den Kaufmann- stand, eine Anstalt werden, durch welche man fortan Alles, was man wollte, mit Schnelligkeit und Sicherheit von einem Orte zum anderen befördern konnte. In Frankreich bestand diese höchst gemeinnützige Anstalt schon seit dem Jahre 1464, und war bald nachher von dem deutschen Grafen von Thurn und Taris in Tirol nachgeahmt worden. Durch dessen Sohn Franz führte Maximilian im Jahre 1516 zuerst eine Post von Brüssel nach Wien ein und ernannte jenen Grafen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1861 - Münster : Coppenrath
202 den Erzeugnissen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Eu- ropas. Ihrem Beispiele folgten bald andere Städte. Durch die Kreuzzüge kam unter anderen Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Sici- lien verpflanzt, von Sicilicn kam es späterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westiudien, von wo wir jetzt unseren Zucker erhalten. — Ter König Roger 11. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seiden- grbeiter aus den griechischen Städten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutterstadt aller abend- ländischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Sei- denhaudel in die Lombardei, in das südliche Frankreich und so nach und nach weiter in die übrigen Staaten Europas. Der gewöhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging längs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Züge entstand im südlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Ver- bindung mit Constantinopel vermittelte, ferner Nürnberg, Augs- burg und Regeusburg, erwarben sich großen Reichthum. Aber auch im Norden war der Handel recht blühend. Für Alles, was in den großen süddeutschen Städten gefertigt oder ein- gehandelt wurde, eröffneten sich zu Erfurt und Braunschwcig neue Lagerstätten, und so zog sich nun ein neuer belebender Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Kü- sten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere gaben die Waldungen an den Küsten der Ostsee das herrlichste Holz zum Schiffbau; in Schweden und Norwegen fand man das trefflichste Eisen. Auch wurde großer Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzüglich verschaffte der Fisch- fang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Kü- sten der Ostsee noch häufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzüglich Lübeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbe-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 203

1861 - Münster : Coppenrath
203 deutendes Städtchen auf der schwedischen Insel Gothland ist, wohnten damals zwölftauseud Kaufleute. Vorzüglich berühmt wurde diese Stadt durch „dat Mater-Recht, dat de Kooblüde und de Schipers gemaket hebben to.wisby". Auch mit dem russischen Nowgorod wurde eine höchst ergiebige Verbindung an- geknüpft, und auf den Wegen des Handels zugleich auch das Christenthum in ferne Heidenländer gebracht. — In den Nieder- landen blühete der Handel am meisten zu Brügge, Brüssel und Antwerpen. In Antwerpen insbesondere schwang er sich bald zu einer fast unglaublichen Höhe empor. In dem Hafen desselben sah man oft über zwölfhundert Schiffe. Kein Tag verging, an dem nicht fünfhundert Schiffe ein- und ausliefen; an den Markt- tagen stieg diese Anzahl auf acht- bis neunhundert. Täglich fuhren in 'der Regel zweihundert Kutschen durch die Thore der Stadt. Ueber zweitausend Frachtwagen und zehntausend Bau- ernkarren kamen wöchentlich nach Frankreich, Deutschland und Lothringen. Der Reichthum, welcher auf diese Art in die Städte floß, erhöhete der Bürger Selbstgefühl und weckte in ihnen das Streben nach immer größerer Freiheit und Selbständigkeit. Die ' Schwäche der damaligen Fürsten begünstigte ein solches Streben. Die lombardischen Städte gingen allen übrigen mit ihrem Bei- spiele voran. Sie machten sich los vom Kaiser und Reich und bildeten eben so viele Freistaaten. Solche waren Mailand, Pavia, Tortona, Asti und mehrere andere. In Deutschland gab ebenfalls der Reichthum der Bürger die Mittel her, mit welchen sie sich bei ihren Fürsten, die sich oft in großer Geldverlegenheit befanden, Freiheit und Unabhängigkeit erkauften. Eine solche Stadt erkannte alsdann nur den Kaiser als ihren Oberherrn an und hieß sreie Reichstadt. Die Kaiser begünstigten die Städte ganz vorzüglich, um an ihren Einwohnern eine desto festere Stütze gegen den unruhigen und mächtigen Adel zu haben. Dieser sah deshalb mit neidischen Augen auf den Reichthum und Glanz der Städte herab, beobachtete genau ihr Treiben und

7. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1861 - Münster : Coppenrath
206 tiger von den Fürsten gesorgt wurde. Es trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde, und endlich blieben nur Hamburg, Lübeck und Bremen, die noch im Jahre 1630 ihren Bund er- neuerten und bis in die neuesten Zeiten hinauf den Namen Hansestädte führten. Andere Vereine. — Nicht lange nach Errichtung der deutschen Hansa entstanden noch andere solche Städtevereine, ähnlich dem lombardischen Bunde in Italien. Auch ihr Zweck war Schutz der Freiheit, der Selbständigkeit und des Handels. So errichteten im Jahre 1254 siebenzig Städte im südlichen Deutschland den rheinischen Bund. Nachher entstand der schwäbische Städtebund, der gleichfalls sehr mächtig war. Von dem Glanze der deutschen Städte in damaliger Zeit zeugt auch ihre große Bevölkerung. Im vierzehnten Jahrhundert stellte Aachen 19,826 waffenfähige Männer, Straßburg 20,000, und der Rath zu Lübeck bewaffnete bei einem Aufstande der Bürger- schaft allein 5000 Kaufleute. Die Stadt Nürnberg war damals so reich und schön, daß dort ein mittelmäßiger Bürger besser wohnte, als in Schottland ein König; die Stadt Danzig so mächtig, daß ihr Bürgermeister selbst dem Könige Christoph von Dänemark den Krieg erklärte; das gewerbthätige Augsburg so blühend, daß sie für die reichste Stadt der ganzen Welt galt. In Brügge herrschte ein solcher Aufwand, daß die Königin von Frankreich, als sie hier (1250) den Glanz und die Pracht der Bürgerfrauen sah, vor Verwunderung ausrief: „Ich glaubte, allein Königin zu sein und erblicke hier wohl sechshundert!" Mit der früheren Armuth schwand aber auch immer mehr die alte Nüchternheit und Einfachheit der Sitten, und an ihre Stelle trat prunkender Aufwand, besonders bei öffentlichen Festen und Gelagen. Wir haben noch eine Menge Verordnungen von einzelnen Ländern und Städten damaliger Zeit, die auf das ge- genaueste bestimmen, wer Gold und Perlen, Silber, Sammet und Seide tragen dürfe oder nicht; wie lang die Schuhschnäbel

8. Geschichte des Mittelalters - S. 205

1861 - Münster : Coppenrath
205 Die Hansa. — Das Haupthinderniß des freien Verkehrs der Städte unter einander war aber noch immer die Unsicherheit aller Flüsse und Wege. Uebcrall lauerten die Raubritter den Kaufleuten auf, überfielen und plünderten ihre reich beladenen Wagen und Schiffe. Nur mit stark bewaffneter Hand konnte man sich gegen ihre Räubereien schützen. Darum vereinten sich im Jahre 1241 die beiden reichen Städte Lübeck und Hamburg und beschlossen, auf gemeinschaftliche Kosten eine bewaffnete Mann- schaft zu unterhalten, welche die Wagen und Schisse begleiten und beschützen sollte. Andere Haudelstädte fanden diese Ein- richtung so vernünftig, daß sie sich gern diesem Bunde anschlössen. Bkaunschweig war die erste, welche beitrat; dann folgten Rostock, Wismar, Stralsund und viele andere, so daß der Bund zur Zeit seiner größten Stärke aus fünf und achtzig Städten bestand. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Städtebund den Na- men Hansa an, von dem altdeutschen Worte „Hans", welches Geselle heißt, so daß hiernach Hansa so viel bedeutet als Gesell- schaft oder Bund. Das Haupt dieses großen Bundes war Lübeck; hier wurden auch die Buudesversammlungen gehalten. Der Bund war in vier große Quartiere getheilt, deren Hauptstädte Lübeck. Braunschweig, Köln und Danzig waren. Selbst auswärtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handel- städte und räumten ihnen bequeme Waarenniederlagen (Stapel- plätze) ein. In Rußland hatten sie Nowgorod, in England London, in Norwegen Bergen und in Flandern Brügge. Durch eine so umfassende Verbindung wuchs das Ansehen und die Macht der Hansa in solcher Größe heran, daß sie es selbst mit mächtigen Königen aufnahm. So verlor der schwedische König Magnus durch sie seine Krone. Im Jahre 1421 rüstete sie eine Flotte von zweihundert acht und vierzig Schiffen mit zwöls- tausend Streitern gegen Kopenhagen aus. Die Blüthe der Hansa hat nngefähr dreihundert Jahre ge- währt. Im fünfzehnten Jahrhundert verfiel sie nach und nach, weil zu der Zeit für öffentliche Sicherheit und Ordnung kräf-

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 339

1840 - Münster : Coppenrath
339 S Polen als ein besonderes Königreich mit eigener Verfassung; nur die Stadt Krakau ward, als Reliquie von Polen, zu einem Freistaate erhoben. — Holland und die ehemaligen östreichi- schen Niederlande wurden zu einem Königreiche vereinigt und kamen nebst dem Großherzogthume Luxemburg an das Haus Oranien. — Englan d behielt Malta und wurde Schutzherr über die jonischen Inseln. — Schweden behielt, für sein verlore- nes Finnland, Norwegen, welches früher zu Dänemark gehörte, welches aber Bernadotte, gleich nach der Schlacht bei Leipzig, erobert hatte. — Sardinien erhielt Piemont, Savoyen und Nizza wieder und bekam dazu Genua nebst einigen Besitzungen im Mailandischen. — Die Schweiz erhielt drei neue Kantone, Genf, Neufchatel und Wallis, so daß sie jetzt aus 22 Kantonen besteht. — Deutschland wurde in einen großen Staatenbund verwandelt, zu welchem 35 Fürsten und 4 freie Städte, Ham- burg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M., gehören. Der Zweck dieses deutschen Bundes sollte die Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands und die Unabhängigkeit und Un- verletzbarkeit jedes einzelnen Bundesstaates sein. Die gemeinsamen Angelegenheiten sollen durch eine Bundesversammlung zu Frankfurt a. M., unter Ostreichs Vorsitze, besorgt werden. Die Gesammtbevölkerung der Bundesstaaten von 30 Millionen Einwohnern stellt ein Bundesheer von 300,800 Mann in zehn einzelnen Corps, zu welchem jeder Staat nach seinem Umfange beiträgt. Am 5. November 1816 wurde die Bundesversamm- lung eröffnet. Nach so vielen Jahren harter Prüfung kehrte endlich der Friede heim, .und die einzelnen Fürsten suchten die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen hatte. Nicht ohne Rührung hat- ten sie, besonders die deutschen, in den Tagen der Noth und Gefahr gesehen, welche unendliche Opfer ihre treuen Unterthanen für sie zu bringen bereit waren; um so iwniger wurde deshalb 22 *

10. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1876 - Münster : Coppenrath
170 Erdtheilen Handelszweige zu verschaffen, die man vorher gar nicht ge-kannt hatte. Reich beladen kehrten ihre Schiffe mit den kostbarsten Waaren des Morgenlandes zurck und verschickten sie nebst den Erzeug-niffen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Europas. Ihrem Bei-spiele folgten bald andere Städte. Durch die Kreuzzge kam unter ande-ren Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Sicilien verpflanzt, von Sicilien kam es spterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westindien, von wo wir jetzt vielfach unseren Zucker beziehen. Der König Roger Ii. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seidenarbeiter aus den griechischen Stdten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutterstadt aller abendlndischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Seidenhandel in die Lombardei, in das sdliche Frankreich und so nach und nach weiter in die brigen Staaten Europas. Der gewhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging lngs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Zge entstand im sdlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Verbindung mit Constantinopel ver-mittelte, ferner Nrnberg, Augsburg, Ulm und Regensburg erwarben sich groen Reichthum. Aber auch im Norden war der Handel recht blhend. Fr Alles, was in den groen sddeutschen Stdten gefertigt oder eingehandelt wurde, erffneten sich zu Erfurt und Braunschweig neue Lagersttten, und so zog sich nun ein neuer belebender Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Ksten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere gaben die Waldungen an den Ksten der Ostsee das herrlichste Holz zum Schiffbau; in Schweden und Norwegen fand man das trefflichste Eisen. Auch wurde groer Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzglich verschaffte der Fisch-fang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Ksten der Ostsee noch hufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzglich Lbeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbedeutendes Stdtchen auf der schwedi-schen Insel Gothland ist, wohnten damals zwlftausend Kaufleute. Vor-zglich berhmt wurde diese Stadt durch dat Water-Recht, dat de Koop-lde und de Schipers gemaket Hebben to Wisby." Auch mit dem rus-fischen Nowgorod wurde eine hchst ergiebige Verbindung angeknpft,
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